Geschätzte Milchbäuerinnen
und Milchbauern!
Liebe bäuerliche Jugend!

Nachdem sich das Jahr 2022 dem Ende zuneigt, möchte ich zu den Entwicklungen der Milchwirtschaft rückblickend Stellung nehmen. Zu Beginn des Jahres haben wir bereits eine Teuerung der Agrarprodukte erfahren müssen. Der Ausbruch des  krainekrieges im Februar hat die Preisspirale der Betriebsmittel und Energiekosten nochmals in die Höhe geschraubt. Die entstandenen Mehrkosten bekam jeder Einzelne von uns Milchbäuerinnen und Milchbauern intensiv zu spüren.

Diese Umstände führten zu einer dringenden und unbedingt notwendigen Preisanpassung des Bauernmilchpreises. Es bestand sozusagen dringender  Handlungsbedarf seitens der Genossenschaft. In Zusammenarbeit mit unserem  Verarbeitungsunternehmen NÖM AG wurde eine Erhöhung der Preise im Handel umgesetzt. Die Weitergabe der Mehrkosten an den Konsumenten war die Folge. Nur damit konnte die Wirtschaftlichkeit der Milchproduktion sichergestellt werden.
Die Erhöhung des Marktpreises und somit des Milchpreises war nur durch die erhöhte Nachfrage gegenüber dem Angebot möglich. Innerhalb mehrerer Verhandlungen mit
den Lebensmittelketten konnten zeitverzögert weitere Preiserhöhungen am Markt durchgebracht werden.

Wie steinig der Weg bis zu diesem Ergebnis war, zeigt die Tatsache, dass erstmalig ein mehrtägiger Lieferstopp gegenüber einem Handelspartner verhängt werden musste, um eine Einigung zu erzielen.

Trotz des Gleichgewichts von Angebot und Nachfrage am Markt
sind die kritischen Stimmen bezüglich der Themen Tierwohl und Klima-Auswirkungen nicht verstummt. Nach wie vor wird diesem Thema medial größte Aufmerksamkeit geschenkt.

Ich möchte an dieser Stelle auf einen Vortrag von Dr. Wilhelm Windisch von der der Universität München Bezug nehmen. Laut ihm fallen bei der Erzeugung von einem Kilogramm veganem Nahrungsmittel vier Kilogramm Biomasse an. Diese Biomasse kann eine Kuh als Wiederkäuer zu 3 Liter Milch und 0,5 Kilo Rindfleisch verwerten. Diese Prozesse unterstützen somit die Aufrechterhaltung der Kreislaufwirtschaft in der Milchproduktion. Die Grundlage für nachhaltiges Wirtschaften ist dennoch eine  flächenangepasste Produktion.

Derzeit gibt es eine leichte Nervosität auf den Märkten. Ich hoffe, dass sich die  Entwicklungen des Marktes wieder stabilisieren und wir den Wert unseres Rohstoffes Milch aufrechterhalten können und so mit Zuversicht ins Jahr 2023 schreiten.

Euch und Euren Familien wünsche ich ein gesegnetes Weihnachtsfest und viel Gesundheit, Glück und Zufriedenheit für das kommende Jahr 2023! Gemeinsam hoffen wir auf einen baldigen Frieden in Europa!

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